Regelmäßiger Sport tut unserer Gesundheit gut und schützt langfristig das Herz. Doch in seltenen Fällen kann körperliches Training kurzfristig einen Herzstillstand herbeiführen. Was es damit auf sich hat, untersuchten Wissenschaftler aus Dänemark. Sie werteten alle Fälle von Herzstillständen, die sich außerhalb eines Krankenhauses ereigneten, aus. Entnommen hatten sie entsprechende Daten bezüglich etwa 20.000 Fällen unter anderem aus einem dänischen Herzstillstandregister der zurückliegenden drei Jahre.
Bei der Frage, wie oft ein entsprechender Herzstillstand auf die sportliche Aktivität zurückzuführen war, kamen die Wissenschaftler auf eine Rate von nur etwa 2 %: 500 der 20.000 registrierten Herzstillstände ereigneten sich demnach während beziehungsweise unmittelbar nach einem Sporttraining. Zu 75 % betraf es Männer und die Betroffenen waren im Durchschnitt 61 Jahre alt.
Bezüglich des weiteren Verlaufs nach einem entsprechenden plötzlichen Herzstillstand zeigte sich, dass die Überlebensrate in diesem Fall etwa fünfmal so hoch ist wie bei einem nicht sportbedingten Herzstillstand (85 % zu 13 %). Am häufigsten ereignete sich ein Herzstillstand beim Fitnesstraining. An zweiter Stelle der besonders prädestinierten Sportarten stehen der Mannschafts- und der Wassersport. Weniger gefährdet hingegen sind Leichtathleten, Kampfsportler oder Wanderer. Interessanterweise sind die Chancen, einen Herzstillstand zu überleben, bei den Mannschaftssportlern am größten.
Wolthers, S.A. et al.
Out-of-hospital cardiac arrest related to exercise in the general population: Incidence, survival and bystander response
Resuscitation
1/2022