Wer im Alter von 18 bis 25 Jahren stark an Körpergewicht zunimmt, muss mit einem deutlich erhöhten Darmkrebsrisiko rechnen. So lautet das Ergebnis einer wissenschaftlichen Auswertung von 12 entsprechenden Beobachtungsstudien des Deutschen Institutes für Ernährungsforschung und der Universität Kiel.
Hierzulande stellt Darmkrebs bei Männern die dritthäufigste und bei Frauen die zweithäufigste Krebsform dar. Die Erkrankung endet bei 50 % der Betroffenen tödlich. Zahlreiche Studien weisen darauf hin, dass Übergewicht und ein ungünstiges Verhältnis von Körperfett, welches durch Body-Mass-Index (BMI) angegeben wird, wesentlich zum Krebsrisiko beitragen.
Das Körperfett scheint laut Aussagen der Studienleiter durch seinen schlechten Einfluss auf den Stoffwechsel maßgeblich an einer Krebsentstehung beteiligt zu sein. Die Daten von insgesamt 16.151 Darmkrebs-Betroffenen wurden genauer unter die Lupe genommen.
Im Ergebnis zeigte sich, dass nicht das körperliche Ausgangsgewicht, sondern die Größe der Gewichtszunahme Einfluss auf eine mögliche Darmkrebsentstehung hatte: Pro fünf Kilogramm zugenommenes Körpergewicht (in einem durchschnittlichen Zeitraum von 12 Jahren) nahm das Krebsrisiko um vier Prozent zu. Insbesondere eine Gewichtszunahme im jungen Erwachsenenalter hat nachteilige gesundheitliche Folgen: Eine Zunahme um 15,2 Kilogramm führt zu einem um 22 % erhöhten Darmkrebsrisiko.
Die Ergebnisse verdeutlichen, wie wichtig es auch bereits für junge Erwachsene ist, starke Gewichtszunahme zu meiden und ein normales Körpergewicht mit gesundem Anteil an Körperfett zu halten.
S. Schlesinger et al.:
Body weight gain and risk of colorectal cancer: a systematic review and meta-analysis of observational studies
Obesity Reviews
2015