Sport tut Körper und Geist gut. Wer regelmäßig Sport treibt, fördert die Gesundheit und stärkt nachweislich viele kognitive und nicht kognitive Fähigkeiten wie auch die Eigenmotivation, Ausdauer und Selbstdisziplin, das Selbstvertrauen und die Fähigkeit eines besseren Umgangs mit Stress. Die Auswirkung von sportlicher Aktivität auf diese wichtigen Faktoren der Arbeitsmarktpolitik wurde vom IZA World of Labor, einer Online-Plattform des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA), näher untersucht.
Im Ergebnis stellte sich heraus, dass der hohe Stellenwert von sportlicher Aktivität auf dem Arbeitsmarkt, insbesondere für die Überwindung der Arbeitslosigkeit, unterschätzt wurde. Sportler steigern nachweislich ihre Leistungsbereitschaft und Produktivität. Auswertungen des Sozioökonomischen Panels (SOEP) belegen beispielsweise, dass Bundesbürger, die mindestens einmal wöchentlich Sport treiben, das Einkommen um fünf Prozent steigern konnten. Insbesondere Sportarten, die an der frischen Luft ausgeübt werden, sind vorteilhaft. Andere ausdauernde Sportarten sind ebenso empfehlenswert.
Wer sportlich aktiv ist, scheint auch bei der Stellensuche ausdauernder zu sein und selbstbewusster aufzutreten. Arbeitswilligen Arbeitslosen wird daher empfohlen, unproduktive Phasen des Alltags in Sport zu investieren. Laufgruppen und Mannschaftssport könnten als Begleitmaßnahme gegen die Arbeitslosigkeit einen durchaus positiven Effekt für den Arbeitsmarkt mit sich bringen.
Nicht nur die Erwachsenen, sondern insbesondere Kinder und Jugendliche können durch Sport ihre soziale Kompetenz und ihre Leistungen in der Schule als wichtige Voraussetzung für den späteren Arbeitsmarkt verbessern. Frauen, die beispielsweise im jugendlichen Alter sportlich sehr aktiv waren, verzeichneten im späteren Beruf einen um durchschnittlich sechs Prozent höheren Verdienst als ihre in früheren Jahren unsportlichen Mitstreiterinnen.
Michael Lechner
Sports, exercise, and labor market outcomes
Increasing participation in sports and exercise can boost productivity and earnings
IZA Report
2/2015